Weinlagerung richtig gemacht

Weinlagerung

November 22, 2023Konrad Lohner

Die wichtigste Grundregel direkt zu Beginn: Hitze ist der größte Feind des Weines. Bereits ab 21 Grad Celsius reift ein Wein schneller als es ihm gut tut und bei länger anhaltenden Temperaturen über 25 Grad riskiert man, dass der Wein geschmacklich und aromatisch nachlässt. Der ideale Temperaturbereich für die Weinlagerung liegt zwischen sieben und 18 Grad Celsius, wobei man gemeinhin 12 bis 13 Grad für die perfekte Lagertemperatur hält. Doch wichtiger als das Einhalten der exakten Temperatur ist es, eine gewisse Temperaturkonstanz sicher zu stellen. Will meinen, dass einem Wein die Lagerung in einem Raum, der im Winter beispielsweise nur sechs Grad hat und im Sommer hingegen weit über 20 Grad, nicht besonders gut tut.

Dazu sei allerdings gesagt, dass Weine keine „Sensibelchen“ sind. Für eine gewisse Zeit ist eine nicht ganz ideale Lagerung überhaupt kein Problem. Im Zweifelsfall kann man sowohl Weiß- als auch Rotweine durchaus einige Monate im heimischen Kühlschrank lagern. Vor allem in den Sommermonaten eine gute Alternative zu Temperaturen über 21 Grad. Ein Austrocknen des Korkens ist bei einer so kurze Zeit nicht zu befürchten. Einfrieren kann man zwar sehr viele Lebensmittel, aber Wein sollte man auf keinen Fall in die Tiefkühltruhe sperren. Zum einen kann sich der Wein dann überhaupt nicht mehr entwickeln und zum anderen kann das Zusammenziehen und Ausdehnen der Flüssigkeit den Korken aus der Flasche sprengen. Nicht gut.

Licht, aber vor allem die UV-STrahlung natürlichen Lichts kann für eine zu schnelle Reifung von Weinen sorgen. Aus diesm Grund begann man schon vor Jahrhunderten Weine in farbige Flaschen abzufüllen. Sie fungieren quasi als Sonnenbrillen. Das Licht konventioneller Glühbirnen schadet dem Wein sicher nicht. Maximal bleicht das eine oder andere Etikett über eine längere Zeit aus. Aber wer lässt schon die ganze Zeit das Licht an...

Lange ist man davon ausgegangen, dass Wein nicht unter einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent zu lagern ist. . Mittlerweile betrachten die meisten Weinfreunde das Thema etwas entspannter und so lässt sich davon ausgehen, dass eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent völlig in Ordnung ist. Viel feuchter sollte es nicht sein, da sich sonst an den Korken Schimmel bilden kann und zudem die Etiketten zerstört werden. Falls man tatsächlich mit trockenerer Luft zu kämpfen hat, hilft häufig die altbewährte Schale Wasser im Raum. Und falls es zu luftfeucht wird, kann ein Luftentfeuchter schnelle Abhilfe schaffen.

Weine, die unter Naturkork verschlossen sind, sollte man unbedingt in der Horizontalen aufbewahren, um das bereits angesprochene Austrocknen des Korkens zu vermeiden. Sofern der Wein aber mit einem alternativen Verschluss, wie zum Beispiel einem Schraubverschluss ausgestattet ist, kann man den Wein auch stehend  lagern. Da die meisten lagerfähigen Weine nach wie vor unter Naturkork verschlossen sind, ist eine liegende Lagerung in den meisten Weinkellern der Standard.

Menschen mit einem komplett in der Erde liegenden Keller haben Glück: Hier finden sich in der Regel optimale Bedingungen für die Lagerung von Wein. Die Temperatur ist schön kühl, aber vor allen auch relativ konstant.  Aber auch in einem normalen Wohnraum oder einer Abstellkammer lässt sich Wein ohne weiteres viele Jahre aufbewahren. Dabei sollte man sich einfach von Hitzequellen fern halten. Eine Lagerung in der Küche scheidet daher schon einmal aus und auch in der Nähe einer Heizung sollte kein Wein lagern. Zudem ist natürlich ein fensterloser Raum eine gute Sache, aber zumindest sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.

Und will man auf Nummer Sicher gehen, gibt es natürlich immer noch die Möglichkeit einen Weinklimaschrank anzuschaffen. Noch ein kleiner Hinweis: Auf vielen Rückenetiketten und in den meisten Weinbeschreibungen finden sich Angaben zur Lagerfähigkeit der Weine, an denen man sich orientieren kann.

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